Japan stand schon jahrelang auf meiner Wunschliste, das Essen, die Kultur und Architektur. Und trotzdem fehlte mir immer eine Komponente.
Als ich Mitte Oktober von einem Freund hörte, dass es dort eine große Rennrad Community gibt, war das fehlende Puzzle Stück gefunden. Zwei Wochen später saß ich im Flieger nach Tokio. Mit an Bord eine ausgedruckte Japan Karte, mit ein paar Notizen und markierten Rennrad Verleihstationen und drei vorgebuchte Nächte in Tokio.
Und Tokio hat all meine Erwartungen übertroffen: Lebendig, bunt, schnell, geordnet, eindrücklich!
Die Tage sind nur so an mir vorbeigezogen, der sonst so übliche City-Koller blieb aus und trotzdem war die Vorfreude auf Mt. Fuji riesengroß. Ein kleines Stoßgebet in den Himmel, dass ich ihn auch zu Gesicht bekommen werde und schon gings los Richtung Countryside.
Bild + Text
ANNA FICHTNER
Und wie ich Mt. Fuji zu Gesicht bekam: Jeden Tag aufs Neue hat er sich mir gezeigt und mich in seinen Bann gezogen. Egal wie sehr man sich entziehen möchte, dieser Berg ist so präsent und mächtig. Diese gewaltige Energie, die von diesem Koloss ausgeht, der den Ort Kawagutschiko auf seine Art beschützt: Beeindruckend
Und auch bei meiner ersten Rennrad-Tour hat sich gezeigt: Um jede Kurve, die ich gefahren bin, zeigt sich der Fuji von einer neuen, wunderbaren Seite. Und das umrahmt von all den wunderbaren, leuchtenden Herbstfarben. Ich hab mich in einem Japan-Tourismus Werbebanner wiedergefunden. Mit dem Unterschied, dass mein Herz am Schlagen war und das alles kein surrealer Tagtraum war. Sondern die Realität.
Nachdem ich die Gegend um Mt Fuji zu Fuß und auf dem Rad erkundet hatte ging es weiter nach Kyoto. Eine Stadt mit so viel Geschichte, noch mehr Tempel und noch mehr Touristen. Mir war dieser Ort zu laut, zu hektisch, zu getrieben. Und so habe ich auch dort vermehrt Parks und ruhige Ecken aufgesucht, um mich dem Trubel des Herbst-Tourismus zu entziehen.
"Was ess‘ ich?
Was mach‘ ich?
Wo schlaf‘ ich?
Das sind und waren die einzigen Fragen, die ich mir aktuell stellen muss. Meistens findet es auch genau in der Reihenfolge statt.
Zu Beginn habe ich die Fragen schon immer zwei - drei Tage im Voraus versucht zu beantworten. Wo werde ich übermorgen sein? Was mach ich da? Was ess‘ ich da? Wo schlaf ich? Und ganz still und heimlich, nach etwa 10 Tagen haben sich die Fragen auf den aktuellen Tag bezogen. Ich bin im Flow angekommen. Ich geh‘ wieder 100% nach meinem Gefühl und lass mich davon lenken. Und es kam eine wichtige Frage hinzu: Was brauche ich gerade?
Und damit finden sich die anderen Antworten wie von selbst.
Urplötzlich hab ich mich in Hayashima wiedergefunden. In einem kleinen Gästehaus, das morgens mit Sonne geflutet wird. Tagsüber habe ich mit einem eingängigen Stadtrad die Landschaft und - Überraschung - Tempel erkundet. Abends saß ich mit anderen Reisenden bei einer Flasche Rotwein zusammen, life's good" 11 / 2023
Der Shimanami Kaido wurde von CNN zu einem der sieben besten Radwege weltweit gekürt. Und ich weiß auch wieso: Der Radweg verbindet sechs kleine Inseln miteinander, rechts die Berge, links das Meer. Und dazwischen meine erste Bikepacking Erfahrung.
Kamera, Snacks (Onigiri, halleluja), Zahnbürste, Leggings und Shirt in meine Lenkertasche und los gings. Kleine Dörfer, goldene Herbstfarben, 15°, Sonne, Obststände, Toyo Itos' Museum of Architecture und abends durchgefroren im Hostel ankommen. Wissend, dass ich dort gleich einen beheizten Toilettensitz vorfinde (Japan Kenner wissen, wovon ich spreche).
Das waren sie, die kleinen und großen Freuden dieser Tage.
Langsam hieß es wieder gen Norden aufzubrechen, um rechtzeitig für meinen Rückflug in Tokio zu sein. Doch nicht, ohne nochmal einen Stopp einzulegen.
Zwei Stunden südlich von Tokio habe ich ein weiteres bezauberndes Ryokan am Meer gefunden.
Auf dem kleinen Trampelpfad Richtung Küste durch den wilden Wald habe ich es schon lange gehört, bevor ich es überhaupt gesehen habe.
Das tosende und tiefblaue Meer ist mit voller Wucht gegen die dunklen Felsen gedonnert, der Dschungel ging bis zu den Klippen. Die Natur hat hier nochmal ein wahrliches Farbspektakel für mich bereitgehalten.
Und so habe ich die letzten Tage mit langen Spaziergängen am Ozean verbracht. Bis die Füße müde wurden.
Was für ein passender Ort, um die letzten vier Wochen nochmal ganz tief zu durchleben.
To live as long as life lasts
Ein Land, das mich in Staunen versetzt hat. Die überwältigende Natur aber vor allem die japanische Bevölkerung. Die Verständigung war oft nur mit Händen und Füßen (und Google Übersetzer) möglich und so blieben viele Fragen für mich unbeantwortet.
Wim Wenders 'Perfect Days' ist ein ganz wunderbarer Film, der mich mit ebenso vielen Fragen zurück gelassenhat.
Und das sehe ich als Einladung, dieses Land weiter zu erkunden. Um so vielleicht auch ein paar Antworten zu bekommen.
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